Oktober 25, 2016
Ich habe nie etwas Beständigeres kennengelernt als das Gebet an die Sonne. Der Sonnengruß aus dem Yoga, ist etwas KLASSISCHES, das Energie spendet, belebt, und auch noch gut tut. Eine außerordentlich facettenreiche Aktivierung von Energie, die nie dasselbe, sondern immer wieder auf neue Art und Weise wunderbar ist. In allen Yoga Richtungen nehmen Sonnengebete deshalb einen besonderen Stellenwert ein. Es handelt sich dabei um eine bestimmte Abfolge von Asanas (Yogahaltungen), die nahtlos und möglichst fließend ineinander übergehen sollen.
Der Atem ist der Schlüssel dafür, denn die Sonnengruß Abfolge wird durch einzelnen Übungen die aufeinander folgen ausgeführt. Man kann ein Sonnengebet als ein bewegtes Geschenk an das Herz-Kreislauf-System, sowie eine Erfrischung für Körper, Geist und Seele sehen. Wichtig dabei ist vor allem das EINSWERDEN von Bewegung und Atmung. Das klingt einfach, jedoch bedarf dies einiger Stunden on Yoga MAT, bis Atem und Bewegung in Einklang kommen.
Was hat es mit dem Namen Sonnengruß auf sich?
Der Sonnengruß wird als eine heilbringende Quelle des Glücks angesehen, die dem Sonnengott Surya geweiht ist, so stellt der Gruß an die Sonne eine Bezug zu den indischen Götterwelten her, welche ursprünglich frühmorgens mit dem Blick zur Sonne abgehalten wurde. Dies galt auch als Dank an die Sonne, denn ohne die Sonne gibt es kein Leben: Surya=Sonne, Namaskar=Begrüßung.
Welche Effekte wirken durch den Sonnengruß auf körperlicher und geistiger Ebene?
Die Sonnengruß Abfolge wärmt den gesamten Körper auf, wodurch alle Muskeln alle mit aktiviert werden. Der ganze Körper wird durch die Bewegungen gedehnt, gestärkt sowie nach häufiger Anwendung auch gekräftigt. Dabei können sich Verspannungen lösen, die dann neue Energie und Elan frei setzen können. Gleichzeitig bringt der Sonnengruß aber auch die gewisse Ruhe, die der eine oder andere braucht, mit sich.
Wie wird der Sonnengruß ausgeübt?
1. Begebe dich an den Anfang deiner Yogamatte!
2. Stelle zunächst die Füße zusammen, bestenfalls mit den Fußaußenseiten parallel zueinander. Fächere die Zehen zuvor auseinander und versuche sie einzeln abzulegen.
3. Lasse die Arme seitlich aktiv neben dem Körper, Finger gespreizt und gestreckt und nehme eine klare Ausrichtung und Zentrierung im Körper ein.
4. Schultern sind entspannt, der Brustkorb angehoben. Ziehe den Rippenbogen leicht ein, das Becken kippst du leicht nach innen! Dein Blick geht gerade aus! Herzlich Willkommen! Das ist auch schon die erste Asana Haltung.
5. Nun langsam fließend einatmen und die Hände vor dem Herzen in die Gebetshaltung bringen, auch bekannt als Namaste-Handhaltung.
6. Schiebe nun die Hände nach oben zusammengefaltet in Richtung Himmel, lehne dich von hier zurück, bleib aktiv in den Oberschenkeln.
7. Nun öffne die Arme zu den Seiten, atme langsam aus während du nach vorn kommst, um die Händen neben deine Fußaußenseiten zu platzieren. Ziehe die Nasenspitze immer mehr in Richtung Knie. Falls du hier Muskelverkürzungen spürst, beuge die Beine etwas, sodass es etwas angenehmer für dich ist.
8. Mit der Einatmung trete zurück und mache eine großen Schritt mit dem rechten Fuß nach hinten, dabei beugt sich das vordere Bein. Versuche die Fingerspitzen abzusetzen, um deinem Rücken mehr Länge nach vorn zu bieten und versuche das hintere Bein gestärkt und gekräftigt zu halten.
9. Nun setze beide Hände am Boden ab, ziehe das linke Bein neben den rechten Fuß, atme aus, alles ist im Körperinch ausbalanciert. Dein Gesäß ist in einer Linie und du hältst die Spannung im Körper, eine KRAFTVOLLE KÖRPERMITTE!
10. Setzte eine Atempause ein, wenn du nun Knie, Brustkorb und Kinn am Boden ablegst. Dabei ist eine Sache enorm wichtig: Versuche deine Oberarme nahe an deinen Oberkörper zu ziehen, vermeide, dass die Ellenbogen nach außen wandern und die Handflächen sich vom Boden lösen!
11. Die gesamte Oberkörper-Vorderseite glatt am Boden entlang ziehen, dem Körper den Bodenkontakt zurück geben, die Zehen und Fußballen voll erden und kraftvoll in die Erde bringen, die Hände unter den Schultern, auch hier die Ellenbogen möglichst am Körper lassen! Atme tief ein und hebe den Oberkörper für die Kobra zur Sonne an.
12. Ausatmen! Zehen umdrehen und entweder über einen 4-Füßler-Stand nach oben zum Hund strecken oder gleich von der Kobra aus in den herabschauenden Hund schieben. Hände und Füße dabei schön erden und der Wirbelsäule eine schöne Länge geben!
13. Einatmen, nimm das rechte Bein und bringe deinen Fuß schwungvoll nach vorn zwischen deine beiden Handflächen und versuche einen großen Schritt zu machen. Greife ggf. mit der rechten Hand am rechten Knöchel nach, um deinen Fuß nach vorn besser abzusetzen. Achte wieder auf ein gut gestrecktes, aktives hinteres Bein, für einen langen Rücken und Stabilität in der Haltung.
14. Ausatmung: Mache einen großen Schritt mit dem linken Bein wieder nach vorn, um in der stehenden Vorwärtsbeuge zu landen.
15. Einatmen: Arme über die Seite mit einem langen geraden Rücken und einer kraftvollen Körpermitte nach oben hoch, bis die Hände über dem Kopf wieder zusammentreffen. Der Blick geht nach oben zu den Händen.
16. Ausatmen: Hände zum Herzen, in Gebetshaltung. Das war nur die rechte Seite, es ist noch kein geschlossener und ausbalancierter Sonnengruß. Wiederhole das Ganze auf der linken Seite und die erste Runde Sonnengruß ist geschafft.
Der Sonnengruß
Wissenswertes zum Sonnengruß
Lass die Sonne in dir aufgehen und durch dich strahlen, denn als Herr der Erleuchtung steht Surya – für das aufgehende Licht – und für die Wahrheit im menschlichen Geiste. Da ein klarer Geist immer gute Entscheidungen im Kopf und auch im Herzen trägt.
Sitzt das Sonnengebet gut, kann alles an Variation dazu gepackt werden. Dieser beschriebene Sonnengruß ist ein Basic Sonnengruß. Alles im Leben ist ein Prozess, deshalb lasse ich jetzt alle Zeit zum Üben übrig. Eines kann ich versichern, ein Sonnengruß, der achtsam ausgeübt wird, kann sehr meditativ sein.