Iyengar Yoga – Mehr Licht auf Yoga – Mandalay Yoga

Iyengar Yoga – Mehr Licht auf Yoga

Der von einem Mann namens B.K.S. Iyengar entwickelt wurde. Im Fokus stehen hier die korrekte Ausrichtung des Körpers in den einzelnen Übungen (Asanas) sowie die Atemübungen (Pranayamas). Dabei kommen sehr oft Hilfsmittel wie Kissen, Decken, Klötze, Gurte, Seile, Stühle und Wände zum Einsatz, welche es dem Praktizierenden ermöglichen, die richtige Ausrichtung für sich in den Iyengar Yoga Posen zu finden. 

Durch diesen Ansatz werden Ungleichgewichte und Blockaden deutlich, die mittels der regelmäßigen Praxis ausgeglichen werden können. Daher hat Iyengar Yoga einen stark heilenden Charakter. Auf viel „Schnick Schnack“ wie Dekorationsgegenstände wird dabei in der Regel verzichtet, was sich auch in den eher puristisch gestalteten Übungsräumen widerspiegelt – oftmals findet man darin lediglich rutschfeste Matten sowie die notwendigen Hilfsmittel vor.

Wer war B.K.S. Iyengar?

Bellur Krishnamachar Sundararaja Iyengar wurde am 14.12.1918 in Südindien geboren und gab sich seit seiner frühesten Kindheit dem Yoga Studium hin. Es gelang ihm, den klassischen Hatha Yoga weiterentwickelt und in der westlichen Welt verbreitet zu haben, sodass er zu einem der bekanntesten Yoga Lehrern unserer Zeit emporstieg. Iyengar revolutionierte die Yoga Welt mit der Einführung von Hilfsmitteln und schaffte es durch seinen therapeutischen Ansatz chronische Schmerzen und Krankheiten zu lindern und zu heilen.

Von seinem enormen Wissen über Meditation, welches er durch jahrzehntelanges Üben erlangte, profitieren heute erfahrene Yogis, die voll und ganz in die Tiefen des Yogas eintauchen möchten. B.K.S. Iyengar ging den Weg des Yogas über 75 Jahre lang, indem er jeden Tag dazu forschte und praktizierte.

Am 20.08.2014 starb er schließlich im Alter von 95 Jahren. Seine Kinder, Geeta und Prashant Iyengar und seine Enkelin Abhijata Sridhar-Iyengar führen sein Lebenswerk fort. Sie unterrichten am Ramamani Iyengar Memomorial Yoga Institut (RIMYI) in Pune, Indien.

Wie kam Iyengar Yoga zur Popularität?

Als Kind war B.K.S. Iyengar oft krank – er litt unter anderem an Typhus, Malaria, Tuberkulose sowie an allgemeiner Unterernährung. Seine Familie bemühte sich, das immerzu kränkelnde Kind zu heilen, doch leider ohne nennenswerten Erfolg. So brachten sie den Jungen zu seinem Schwager, T. Krishnamancharaya, bei dem er Yoga-Unterricht bekam. Von Beginn an wurde Iyengar in ziemlich fortgeschrittene Asanas eingewiesen, die er unter besonderer Strenge ausführen sollte.

Erste gesundheitliche Besserungen stellten sich schnell ein. Nach einigen Jahren der Praxis war er dann schließlich völlig genesen und wurde, aufgrund seiner fortgeschrittenen Yoga Erfahrung, nun direkt nach Pune zum Unterrichten geschickt. Sein Weg war geebnet und seine Mission hatte er gefunden. B.K.S. Iyengar stellte Selbsterforschungen zum Thema Hatha Yoga an und studierte den menschlichen Körper akribisch in seinen anatomisch-physiologischen Prinzipien.

Was macht Iyengar Yoga so speziell?

Er entwarf Hilfsmittel wie Kissen, Decken, Gurte, Klötze u.v.m, um die exakte Ausrichtung des Körpers zu gewährleisten. So entstand nach und nach sein eigener Yoga Stil. Iyengars Bekanntheitsgrad erhöhte sich auch dadurch, dass er berühmten Persönlichkeiten zu einer guten körperlichen Ausrichtung verhalf. Durch seine vielen Studien und Analysen kam er zu neuen Erkenntnissen über Prozesse des Körperinneren und fasste diese in seinem ersten Buch Light Of Yoga zusammen, welches im Jahr 1966 erschien und bis heute zum Standardwerk aller Yoga Lehrer zählt.

Typisch Iyengar Yoga

Wie schon angedeutet, zeichnet sich Iyengar Yoga durch einen eher puristischen, pragmatischen Ansatz aus. Wer bereits so eine Unterrichtsstunde besucht hat, wird festgestellt haben, dass es sich dabei um eine unspektakuläre Abfolge von Asanas handelt, anders als eine flowlastige, Mantras-singende Yoga-Stunde „à la Mainstream“.

Der Fokus wird in der gesamten Stunde auf die intelligente und perfekte Ausrichtung des Körpers gelenkt, um den Geist mit diesem zu vereinen. Iyengar meint mit dem „intelligenten Körper“, einen bewussten und achtsam-wahrgenommen Körper, mit welchem es einfacher ist, diese Einheit von Körper und Geist zu erlangen. Die präzise Anleitung in Kombination mit dem Einsatz der Hilfsmittel ebnet den Weg zu diesem Ziel, denn wenn der Körper ausgerichtet ist, folgt auch der Geist. Einfach wird dieser Weg nicht unbedingt sein, denn ohne hartnäckiges Üben wird man hier nicht weit kommen.

Daher sind in solch einer Stunde oftmals mehr Strenge sowie ein sachlicherer Ton an der Tagesordnung, an den sich der eine oder andere zunächst gewöhnen muss. Das Gute an Iyengar Yoga ist, dass die Lehrer mit allen Praktizierenden zurechtkommen, egal auf welchem Level diese gerade stehen.

Für wen eignet sich Iyengar-Yoga?

Da ich selbst meine ersten Yoga Erfahrungen mit dem iyengarischen Stil machte und dieser mich tiefgreifend begeisterte, fließen viele Elemente dieser Richtung auch in meine eigenen Unterrichtsstunden stark mit ein. Immer wieder stelle ich in meinen Kursen fest, wie vor allem Menschen, die durch ihren Berufsalltag gezwungen sind, viel zu sitzen, diese Übungen als sehr wohltuend empfinden.

Haltungsfehler und Schonhaltungen können ausgemerzt werden und die Konzentrationsfähigkeit steigt. Die Teilnehmer berichten mir oft, dass sie sich viel ausgeglichener und glücklicher fühlen, seitdem sie regelmäßig Iyengar Yoga praktizieren.

In gemischten Unterrichtsstunden können die Bedürfnisse des Einzelnen immer angepasst werden. Iyengar Yoga ist also zusammengefasst, eine präzise ausgerichtete Yoga-Richtung für ein gesundes Gleichgewicht von Flexibilität, Ausdauer, Kraft und Stabilität.

So ist diese Yoga Richtung besonders als Gegenpol zu den stetig steigenden Anforderungen unseres Alltags zu verstehen. Natürlich sind alle anderen auch herzlich eingeladen, von dieser tollen Errungenschaft zu profitieren. Für mehr Licht auf Yoga oder ins Dunkel.