Was ist Zen? – Mandalay Yoga

Was ist Zen?

Versuche doch einmal nicht zu denken!“ Diesen Satz wird man öfter hören, wenn man beginnt, sich mit Zen zu beschäftigen. Das Wort Zen ist die japanische Aussprache des chinesischen Schriftzeichens „Chan“, welches wiederum die chinesische Übersetzung des indischen Sanskrit-Wortes ‚„Dhyana“ darstellt. Dhyana bedeutet übersetzt Meditation. So geht es in der Zen-Praxis darum, die Gegenwart vollständig zu erfahren und sich an den Reichtümern des Lebens per se zu erfreuen. Diese besondere Form der Meditation ist eher eine Art Lebensmotto als ein Glaube.

Zen passiert ohne Objektanbindung und ist im Prinzip immer und jederzeit praktizierbar. Du kannst Zen also auch während des Abwaschens ausüben oder mal versuchen in einer Zen-Mood zu Bügeln. Einfach nur zu Bügeln und sich ganz dieser Tätigkeit hinzugeben, ohne dabei den alltäglichen Gedanken des Geistes zu folgen, kann eine spannende Herausforderung sein – probier es doch mal aus!

Was ist Zen?

Dieses „Nichts“ zu fokussieren kann jedoch für den ein oder anderen befremdlich, vielleicht sogar bedrohlich wirken, da wir es nicht mehr gewohnt sind, in die Stille zu gehen. Vieles ist auch nicht rational begreifbar, sondern lässt sich eher durch die eigene Intuition und den von ihr ausgelösten Prozessen erkennen.

om@mandalay-yoga.deDer Zen Weg

Diese Prozesse sind es, die letztendlich  alle dualistischen Unterscheidungen wie Du und Ich, Subjekt und Objekt, falsch und richtig, gut und böse, schön und weniger schön, aufheben. Der Weg dorthin ist durchaus eine mysteriöse Erfahrung.

Zen, das reine stille Sitzen birgt die absolute Versunkenheit und stellt den direktesten aber auch steilsten Weg zur Erleuchtung dar. Alles an gedanklichen Vorstellungen wird überstiegen wodurch Befreiung erlebt werden kann.

Sitzen und Zen

Für manche Menschen ist es einfach, Zen als Unsinn abzutun, jeglicher wirklichen Bedeutung entbehrend. Das sind jene Menschen, die noch nicht bereit sind, sich dieser besonderen Stufe spiritueller Entwicklung zu öffnen. Das ist ganz in Ordnung. Solche Dinge sollen und können auch gar nicht beschleunigt werden. Zen ist ein unglaublich toller Schlüssel für den Verstand, weil dieser dadurch auch mal ruhen und leer werden darf.

Das „Nicht“s erreichen wollen 

Normalerweise machen wir „Vacation“, auch Urlaub oder Ferien genannt, um unsere Akkus wieder aufzuladen.  Doch was bedeutet das genau? „Vacation“ kommt aus dem Lateinischen und leitet sich von VACO ab, was soviel heißt wie: „keine Studien betreiben, ZEIT ZUR MUßE HABEN, sich von etwas freimachen, etwas nicht haben, unbelästigt sein, sich von etwas fern halten, Zeit für etwas haben, sich einer Sache oder Person widmen, es ist Zeit vorhanden, es steht frei, es ist vergönnt.“

Doch nun die Frage: Passiert dies denn  auch tatsächlich in den Urlaubstagen oder rennen wir einem Event nach dem anderen hinterher? Füllen wir nicht viel öfter diese Vaca als dass wir sie leeren? Genau deshalb ist Zen auch so gut und so schwierig zugleich für uns Ungeübte.

Zen ist das Schwerste, aber eigentlich auch das Einfachste im Leben. Im Vergleich zur Yoga-Praxis, die viel an Körperübungen geknüpft ist (je nach Yoga-Richtung und Stil) haben wir hier ebenso eine Sache, an der wir arbeiten können. Der Unterschied ist, dass beim Zen ein mehr „passives“ Prinzip vorherrscht – im Sitzen dürfen wir den Moment und uns in der reinen Stille wahrnehmen.

Was ist noch Zen?

Zen bedeutet, sich im Einklang mit dem universellen Lauf der Dinge zu befinden. Ganz nach dem Motto- „und was hast du heute so gemacht?“ „Nichts!“.

Vor dem Fernseher sitzen, auf dem Sofa abhängen und nebenher dudelt das Radio – alles Dinge, bei denen wir etwas tun. Wir sind NIE am Nichtstun.

Selbst wenn wir nur auf dem Sofa liegen und an die Decke starren, dann tun wir etwas – wir gestalten Gedanken. Der Verstand gibt pausenlos Bilder und packt dazu die Buchstaben zu Worten, die wie aus einer Seifenblasenmaschine heraus pusten. Zen lehrt dich, dem entgegen zu steuern, indem du dem Gedankengebläse immer weniger Aufmerksamkeit lernst zu schenken. 

EINATMEN, AUSATMEN und reines Beobachten, ohne weiteres Kreieren neuer Gedanken. Zen bedeutet, in der Gegenwart zu leben und diese durch und durch zu erfahren. Zen ist NICHTS und doch ALLES. Zen ist leer, und doch voll. Zen umgibt alles und ist von allem umgeben. Zen ist der Anfang und das Ende. Und bald erfährst du noch ein bisschen mehr zu Zen. Zentastische Grüße