August 21, 2019
Ach du Schreck, so viel Brot ist noch übrig. Was mache ich damit? Schon wieder die Enten füttern? Die werden noch ganz plüschig von meiner Fütterei. Heute entscheide ich mich dafür, das übrige Brot in einen leckeren Salat zu verwandeln, denn ein Brotsalat kann so unterschiedlich sein wie das Wetter. Wenn minütlich ein anderer Orkan weht und die Sonne im Winter fast frühlingshafte Temperaturen präsentiert, wenn der Sommer immer weiter nach Deutschland kommt, während in Spanien alles grau bleibt, dann passt ein kreativer Brotsalat perfekt in den Tag.
Ich bin kein Fan davon, Lebensmittel wegzuwerfen, für mich ist alles, was mit Food zu tun hat, Kunst. In der Küche fängt meine Kunstader erst richtig zu pochen an. Immer wieder ist die eigene Fantasie gefragt: Was kann ich aus diesen Resten zaubern?
Brotsalat ist nicht nur in Italien beliebt, sondern kann auch in wetterunbeständigen Ländern wie Deutschland ein absoluter Hochgenuss sein. Besonders wenn Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch und viele frischen Zutaten sowie gutes Olivenöl den Salat verfeinern. Ein Brotsalat bedeutet nachhaltiges Kochen und ist dazu auch noch lecker.
Variation eines Brotsalates
Grundlage eines jeden Brotsalates ist – logischerweise – Brot. Meistens kommen Tomaten hinzu, Gurke, Zwiebeln, Knoblauch und alles, was die Geschmacksrichtung, in die es gehen soll, typisiert. Es gibt beispielsweise griechischen Brotsalat, der ist mit Oliven, Feta, Zwiebeln und gutem Olivenöl angereichert. Weiterhin gibt es Fattusch, die orientalische Variante mit etwas mehr Gewürzen aus dem orientalischen Raum.
Der typische und wohl bekannteste Brotsalat ist der Panzanella – die toskanische Variante. Ich wollte mich bei meiner kreativen Variante weder für Italien noch für ein anderes mediterranes Land entscheiden. Ich nenne meinen Brotsalat deshalb „Der eminente Brotsalat“, weil er außergewöhnlich und dazu sehr nahrhaft ist. Er bringt einen großen Nährwert mit sich, ist sättigend und einfach mal was anderes als Brot in der normalen Variation.
Left-over Brot nachhaltig und kreativ Verwendung finden
Brotsalate sind für jede Gelegenheit geeignet, ob es kalt und windig ist oder heiße Tage mit Wechselregen vorherrschen. Ob Party, Grillparty, Geburtstagsparty oder keine Party, sondern nur so – diese Leftover-Brotvariante ist unschlagbar.
Ich verwende alle Reste, die in der Küche vorhanden sind, denn Nachhaltigkeit fängt in der Küche an. So begann auch die Geschichte vom eminenten Brotsalat, als ich letztens ein großes Brot übrig hatte. Das Brot war ein Mitbringsel, denn ich kaufe derartig große Brote nicht. Ich wollte das Brot nicht einfach drei Tage lang in langweiliger Variation als Brot mit Belag nutzen, es musste etwas spannendes Neues her.
Aufgrund des unbeständigen Wetters verspürte ich eine Prise Italien mit französischer Leichtigkeit und griechischem Flair, gemischt mit etwas spanischem Temperament. Weil diese Länder wie Perlen an einer Kette miteinander verbunden sind, wollte ich den Brotsalat ähnlich vielfältig gestalten.
Locker und unkompliziert sollte er sein, wie die lockere Atmosphäre der Spanier, Italiener und Franzosen – ein guter Wein, Gesellschaft, gutes Essen und viel Gelächter. Etwas mehr Leichtigkeit könnte in unseren Gefilden nicht schaden.
So wird Brot zu Salat
Früher galt der Brotsalat als Arme-Leute-Essen. Teig Gerichte wie Pizza waren die Speisen der Geringverdiener. Ich finde, die einfachen Speisen sind meist die schmackhaftesten. Zudem ist Yoga eben auch eine Tätigkeit, die viel brotlose Kunst bedeutet. Ich kann nicht sagen, es würde nicht stimmen, das Brot brät lose in der Pfanne und hier geht es weiter mit dem Gericht.
Die Zutaten sollten immer immer frisch sein, dennoch die Qualität bestimmt heute jeder selbst, genau wie auch den Geschmack. Ich kaufe generell kein Obst und Gemüse im Discounter, sondern regional, saisonal und in Bio-Qualität. Mein Brotsalat sollte an Urlaub erinnern oder zumindest an die ersehnte Zeit des nächsten Urlaubs.
Zutaten und Zubereitung zum Brotsalat
Das übrig gebliebene Brot in dicke Scheiben schneiden und anschließend die Brotwürfel in einer größeren Pfanne mit viel Butter und/oder Olivenöl portionsweise goldgelb bis goldbraun anrösten. Hier kann schon etwas gesalzen und mit Zwiebel gearbeitet werden (siehe Foto).
Danach das geröstete Brot in einer Schüssel abkühlen lassen. Dieser Schritt kann auch schon am Vortag erledigt werden. Eine Zwiebel in Ringe schneiden (Ringe nach Belieben) und alle gewünschten Salatzutaten (zum Beispiel Paprika, Zucchini, Aubergine, Möhren) klein schneiden, würfeln und daraus ein mediterranes Pfannengemüse zaubern.
Alles abkühlen lassen! Ich hatte noch frische Radieschen, Frühlingszwiebel, Avocado, Pinienkerne, schwarze Oliven, Kapern, junge Spinatblätter, frische Minze und Petersilie in meiner eminenten Brotsalat-Variante.
Im Brotsalat ist alles erlaubt, was schmeckt. Jede Verfeinerung bringt eine neue Geschmackskomposition. Zudem ist der Brotsalat durch seine orientalischen Einflüsse in seiner Feinheit beliebt. Wer hier Lust hat, orientalische Gewürze zu verwenden, nur zu. Deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
Wichtig ist nur, alles ganz zum Schluss zusammenzufügen, da das geröstete Brot nicht zu sehr mit Flüssigkeit eingeweicht werden sollte. Ich habe erst das gegrillte Gemüse in eine große Schüssel gegeben, anschließend die rohen Gemüseanteile klein geschnitten und dazugegeben, die Kräuter gehackt, noch 2 Frühlingszwiebeln zerkleinert und den jungen Blattspinat untergehoben.
Danach habe ich das Dressing gezaubert: 1 Zitrone entsaften, Kapernflüssigkeit beifügen, alle Kräuter feingehackt dazugeben, etwas Wasser (3–5 EL), 3 EL Olivenöl, einen Schuss Balsamico-Essig und fertig ist das köstlich-frische Dressing zum Brotsalat.
Das Dressing mit dem Salat vermengen, erst danach den gewünschten Brotanteil unterheben! Wer Feta und Kapern mag, dem empfehle ich, diese ganz zum Schluss dazuzugeben, sonst gelangt zu viel Flüssigkeit in das Brot.
Jede Salatvariante ist willkommen! Je bunter, desto schöner wird der Salat – das Auge isst bekanntlich mit. Geschmacklich ist jeder Bissen ein neues Erlebnis und mundet wie Urlaub.