August 8, 2016
Yoga ist nicht nur körperlich, sondern auch unglaublich vielschichtig. Ich erkläre Euch heute, was es mit den 5 Schichten des Energie Körpers im Yoga auf sich hat. Diese sind nicht voneinander getrennt, sondern gehen vom Groben in das Feine, gleichermaßen von außen nach innen über. Yoga verbirgt viel universelles Wissen und ist wohl auch deshalb eine der ältesten Lehren, die sich mit der Gesamtheit des Menschen beschäftigt.
Der Weg des Yoga wird seit Ewigkeiten schon beschritten, zahlreiche wirkungsvolle Übungen und Arten wurden erforscht und weiterentwickelt. Alle haben nur das eine Ziel: Seelenfrieden. Kurz gesagt: den Körper, den Geist und die Seele zu verbinden und in Harmonie zu versetzen.
Eine kleine Einleitung über die Koshas des Yoga
Yoga ist eine innere Haltung, die Achtsamkeit und Bewusstsein erfordert. Neben zahlreichen positiven Effekten wie zum Beispiel die Freiheit von Beschwerden und Schmerzen jeglicher Art, bringt Yoga auch viel Freude. Die Reise in die Schichten (Koshas) kann beginnen. Zunächst beschreiben diese 5 Schichten das Einhüllen des Atman.
Stell Dir eine Zwiebel vor, auch sie besteht aus mehrfachen Hüllen. Schicht um Schicht umlagerst die Zwiebel den Kern aus dem sich alles heraus bildet. Yoga arbeitet immer mit Gegensätzen, die es zu vereinigen gilt. Das bedeutet generell, dass keine schnellen Erfolge zu erwarten sind und nur mit Beständigkeit, erreicht man das Ziel.
Es gibt auf jeder Ebene dieser Schichten immer wieder etwas Neues zu entdecken und zu erkennen. Ob dies nun körperlichen Erfahrungen sind oder Erkenntnisse welche den Geist beeinflussen. Das menschliche Wesen ist eben nicht nur Kopf oder Körper, sondern vielmehr beides. Die Schichten der Koshas werden nun Schicht für Schicht, ganz einfach und anschaulich erklärt.
1. Yoga Schicht – Annamaya Kosha
Das ist die einzige Schicht, und auch jene Yoga Schicht, die wir noch ertasten können. Sie setzt sich aus den fünf Elementen: Erde, Feuer, Wasser, Luft und Raum (Äther) zusammen und bildet unseren physischen Körper. Durch die Nahrung, aber auch durch die Einflüsse von Umwelt wird diese Schicht beeinflusst. Es macht also Sinn, sich für eine gesunde Ernährung zu entscheiden.
Unser Körper ist aus dem gemacht, was wir zu uns nehmen. „Du bist, was du isst“ entspricht auf dieser Ebene also tatsächlich der Realität. Deine Yoga Asana Praxis wird dazu noch die Feinabstimmung übernehmen. Yoga praktizieren und sich natürlich, vegetarisch zu ernähren wirken sich förderlich auf die 1.Yoga Schicht aus.
2. Yoga Schicht – Pranamaya Kosha
Pranamaya Kosha durchdringt alles, was das Leben und jeden individuell ausmacht: pure Lebensenergie. Diese 2. Schicht bildet unsere Aura. Sie ist die Ausstrahlung, die von uns selbst ausgeht. Der Energie-Körper wirkt sich eher auf die vitaler Ebene aus, das kann physisch wie auch geistig auf den Körper wirken. Betrachtet man diese Schicht grobstofflich, beinhaltet sie den gesamten Blutkreislauf, das Atmungssystem und den Stoffwechsel dazu. Auf der feinstofflich Ebene schichtet sich diese Hülle durch alle Energiekanäle durch, die im Yoga auch Nadis genannt werden.
Die Chakren sind hier ein Teil dessen, was in der Gesamtheit den Energiekörper bezeichnet, und stellt wie eine dar Brücke die überquert werden darf, um zum anderen Ufer zu gelangen. Pranamaya Kosha ist die Hülle die eine Brückenfunktion hat, um Verbindung zwischen Körper und Geist herzustellen. Prana ist dabei die feinstoffliche Nahrung oder auch Energie, die wir genau wie das Essen und Trinken auch brauchen, denn mit jedem Atemzug nehmen wir Prana auf.
Die Herstellung/Produktion von Gemüse heutzutage, oder die Qualen von Masttieren sind alles Informationen die sich in den Nahrungsmitteln speichern, Pflanzen werden zu makellosen Giganten heran gezüchtet und Tiere werden auf Masse zu gepumpt. Alles was wir zu uns nehmen wirkt sich natürlich auch auf unsere energetische Ebene aus. Achtsamkeit bei der Wahl und Qualität von Speisen und Atemtechniken (Pranayama) wirken sich positiv auf die 2.Yoga Schicht aus.
3. Yoga Schicht – Manomaya Kosha
Was auf der 3.Schicht geschieht, wirkt schon fast wie eine unbewusste Botschaften zwischen den Körperschichten. Diese Manomaya Kosha Hülle, dient als Instrument, dass Denken und Fühlen besteht und unterschiedliche Informationen über die Sinneseindrücke sammelt, integriert und weitergibt. Diese Hülle ist mehr oder weniger auch Ort der Wünsche, Bedürfnisse, Gefühle, Erinnerungen und auch Ort der Ängste.
Diese Ebene wirkt recht machtvoll auf das Bewusstsein ein, da seine Reichweite schier endlos ist. Der Geist und die Gedanken können ohne jeglichen Zeitverlust jeden beliebigen Ort erreichen, weil jeder Gedanke, jedes Wort, jede Vorstellung und jedes Gefühl seine eigene Idee und Anschauung bildet. Ich nenne diese Hülle auch gern mal Werkstatthülle.
Am besten Du meditierst oder Du rezitierst ein Mantra deiner Wahl. Was noch hilft sind Erfahrungen zu klassifizieren und sich davon zu lösen – schwer vorstellbar, aber du bist nicht die Emotion. Übe Dich in reinem Beobachten! Praktiziere auch das uneigennützig Dienen. Denn Karma-Yoga öffnet Herzen und reinigt den Geist.
4. Yoga Schicht – Vijnanamaya Kosha
Von der Werkstatthülle nun zu der Unterscheidungshülle. In diese Yoga Schicht werden Informationen und aktuelle Sachlage beobachtet die von der 3. Hülle gesendet werden. Die Aufgabe der Kosha Hülle ist es, zu unterscheiden, was positiv oder negativ ist. Hier ist die Summe all dessen, was wir gelernt haben gebündelt, alles was aus der Vergangenheit und für die Zukunft für Schlüsse gezogen werden wird hier auf dieser Ebene entschieden.
Es wird analysiert, reflektiert und auch interpretiert. Auf dieser Bewusstseinsebene wo Entscheidungen getroffen werden, wo es um Urteils-, Entscheidungs- und Willenskraft geht, ist auch das Ego mit dem Selbstbewusstsein zu Hause. Gleichermaßen stellt diese Hülle eine starke Ich-Identifikation dar, die nach geeigneten Wegen sucht. Doch Glück kommt meist nur von innen und nicht von außen.
Studium von Schriften, Selbststudium analytische Fragestellung wie beispielsweise: „Wer bin ich?“ Vijnanamaya Kosha wird kultiviert und gereinigt durch die reine Nichtidentifikation und Meditation geschult.
5. Yoga Schicht – Anandamaya Kosha
Hier liegt das Herzstück der Hüllen, verborgen im Inneren, auch Ort der GLÜCKSELIGKEIT genannt. Auf dieser Bewusstseinsebene, welche die Essenz der individuellen Seele (Atman) birgt, erreicht derjenige, der mit sich und der Welt im Reinen ist. Hier liegt die Intuition, der Wunsch auszubrechen, Grenzen zu überwinden, tiefer in SICH zu gehen und nach dem wahren Wesenskern zu suchen, verborgen.
Eine schmale und ganz subtile, feine Hülle, bildet Anandamaya Kosha, unser wahres Wesen (Atman) und unser gespiegeltes Selbst, das absolute Sein und Wissen mit Wonne können hier zum Ursprung führen. Manchmal wissen wir einfach, was zu tun ist (wie göttliche Fügung), dabei gilt Obacht, um sich nicht von Ablenkungen (Kleshas) beeinflussen zu lassen.
Mit Meditation und über den überbewussten Zustand gelangen wir zu Samadhi. Einheit und Harmonie kommen immer näher zusammen und Yoga entfaltet seine Früchte im wahren Kern des Wesen, hier ruht der Sehende in seinem wahren Selbst.
Die Schichten des Yoga – Koshas (Hüllen)
Yoga bedeutet Geduld mit sich selbst, Yoga ist reine Zuversicht, Yoga bringt Gelassenheit und verspricht Ausdauer. SAT CHIT ANANDA trifft es kurz und bündig: Wahrheit, Bewusstsein und Glückseligkeit, diese Wahrhaftigkeit wird aus Dir selbst heraus gebildet. Und vielleicht wird Dir jetzt bewusst, was Yoga für eine schier endlose lange Reise ist, und welche Dimensionen es auf jeder Ebene als Erfahrung hat.