Der Pfad des Buddhismus – seine acht edlen Tugenden – Mandalay Yoga

Der Pfad des Buddhismus – seine acht edlen Tugenden

Der Buddhismus ist wie ein Pfad und dazu eine alte und harmonische Lehre, in der es acht Methoden gibt, um unser Dasein von Leid zu befreien und einen Umgang mit Schmerz zu finden. In diesem Bericht gehe ich auf diese Herangehensweisen ein und erweitere die buddhistische Philosophie etwas. Es geht nämlich darum, ein ausgewogenes Leben zu führen, wofür die Übernahme von Verantwortung für die eigenen Taten sehr wichtig ist. So können wir selbstbestimmter und als Schöpfer durchs Leben gehen.

Die Anleitung Buddhas erklärt, wie Du Dich endgültig von allem befreien kannst, was Unzufriedenheit oder Leid erschafft. Es ist nicht wirklich ein Weg, der wie Stufen von der ersten zur achten Stufe betreten wird, um ans Ziel zu gelangen.

Der Pfad des Buddhismus ist wie eine achtspurige spirale Autobahn aus Dukha

Vielmehr ist der edle 8-fache Pfad eine Tugend, die als eine Art Spiralform mit einzelnen Wegabschnitten zu verstehen ist. Hier kannst Du auch stehen bleiben, beobachten und begreifen. Diese Wegabschnitte auf der spiralen Autobahn werden Dich tiefer verstehen lassen und näher zu Deinem Herzen bringen.

Schon Buddha erkannte, wie man auf einer achtspurigen spiralförmigen Autobahn alle Spuren benutzt, um Dukha (Leid) endgültig zu verlassen. Das Leben jedes Einzelnen wird früher oder später immer mit schmerzvollen Erfahrungen konfrontiert. Der Buddhismus besagt, dass ein Aufgeben eines Wunsches der schnellste Weg ist, das Leiden zu beenden.

Doch so schnell wollen wir unsere Wünsche nicht aufgeben. Daher lädt uns die friedvolle Philosophie ein, jede einzelne der acht edlen spiralen Autobahnspuren als Glieder des Pfades zu betreten und frei zu praktizieren, um dauerhaft Frieden und Harmonie in unserem Leben zu erleben.

Der Pfad des Buddhismus 1

1. edle Tugend auf dem Pfad des Buddhismus – rechte Einsicht

Wir definieren unsere Existenz über das Ego, was uns schlussendlich nicht glücklich machen kann. Da wir selbst das Leid erschaffen haben, kann es auch nur von uns beendet werden. Doch das ist nicht so einfach, besonders in unserer westlichen Gesellschaft, die allerhand Anforderungen an uns stellt, denen wir entsprechen sollen. Um das Leid zu minimieren oder gar zu eliminieren, gehört sehr viel Willenskraft dazu – wir müssen ernsthaft unser Leben ändern und wirklich die Bedingungen unseres Leidens aufheben wollen.

Regel – rechte Einsicht:Wir sollten uns bewusst darüber werden, dass das Leid, welches wir erfahren, ein Ergebnis unserer eigenen Handlungen ist. Hierbei ist es auch wichtig, die Wahrheit des Leidens zu ergründen, denn nur so können wir verstehen, dass wir selbst es sind, die uns Leid zufügen und die Anderen dafür nicht verantwortlich gemacht werden können.

Der Pfad des Buddhismus 2

2. edle Tugend auf dem Pfad des Buddhismus – rechtes Denken

Der Buddhismus gibt den Weg des noblen Pfades vor, um das Leiden zu beenden und nicht wieder neues Leiden zu kreieren, denn alle Pläne und Taten beginnen mit dem Gedanken im Kopf. Diese Gedanken sollten stets zur tiefen Befriedigung führen und nicht zu weiteren leidvollen Erlebnissen.

  1. Regel – rechtes Denken: Buddha sprach vom rechten Denken und meinte damit unseren Umgang mit unheilsamen Gedanken. Gedanken sind wie Ströme, die uns tief in den Abgrund reißen können. Wenn uns nicht bewusst ist, in welche Richtung diese Gedankenströme fließen, werden wir sehr schnell im Bereich dessen landen, was uns nicht guttut.

Deshalb ist es umso wichtiger, unsere Gedankenstruktur positiv zu gestalten, was mit der Akzeptanz einhergeht, dass alles im Leben vergänglich und nichts beständig ist. Was heute noch ist, hat morgen vielleicht schon keinen Bestand mehr. Können wir das anerkennen, können wir besser loslassen. Wenn alles vergänglich ist, können wir davon ausgehen, dass Situationen, in denen wir feststecken, sich auch verändern werden. Das Leben ist niemals aussichtslos. Es bietet tausendfache Möglichkeiten. Wir dürfen unser Denken verändern.

Der Pfad des Buddhismus 3

3. edle Tugend auf dem edlen Pfad des Buddhismus – rechtes Reden

Ehrlichkeit und buddhastische (ich kreiere gern neue Wörter) Worte können das Leben von Menschen mit einem Satz verändern. Wenn ein Wort aus reiner Seele stammt, ist es wie ein Balsam für die Seele. Viele Menschen sind sich dieser verbalen Waffe nicht einmal bewusst und nutzen Worte primär für ungute Gespräche.

Eine reine Energieverschwendung, die durch unnütze Worte zu Sinnlosigkeiten führt. Auch das World Wide Web wird von negativen Worten durchzogen, denn man sitzt sich nicht direkt gegenüber, so kann mit übler Rede noch mehr beschimpft werden. Niemand kann dadurch in irgendeiner Form glücklich werden, weder der Sender noch der Empfänger.

  1. Regel – rechtes Reden: Wir wollen positive Bedingungen im Leben schaffen. Dafür ist es umso wichtiger, heilsame Dialoge zu führen. Buddha spricht hier von der rechten Rede. Diese Dialoge sollen wir so führen, dass sie helfen können, unsere Probleme aufzulösen.

Wenn wir aber durch den Dialog unser Problem noch verstärken, haben wir die Rede auf unheilsame Weise geführt. Im Dialog sollen wir stets Wahrhaftigkeit üben, das heißt wir sollen die Wahrheit sagen. Doch schon, wenn wir unser Gefühl nicht mitteilen, brechen wir bereits eines unserer buddhistischen Gelübde, nämlich nicht zu lügen.

Rechte Rede gibt uns einerseits die Möglichkeit, uns selbst besser zu erfahren, andererseits lernen uns die Kommunikationspartner so auch besser kennen. Daraus ergibt sich wiederum, dass der Wahrhaftigkeit im Dialog grundlegende Bedeutung zukommt. Rohe und törichte Rede erzeugen Disharmonie. Als Praktizierende streben wir grundsätzlich nach Harmonie, wodurch wir derartige Rede vermeiden möchten. 

Der Pfad des Buddhismus 4

4. edle Tugend auf dem Pfad des Buddhismus – rechtes Handeln

Es gibt ungeschriebene Gesetze, die praktisch alle Kulturen verstehen und auch kennen, ohne die gleiche Sprache zu sprechen. Das Prinzip des rechten Handelns, welches meint, keinem anderen Wesen Leid zuzufügen, ist ein solches Gesetz. Dies gilt auf geistiger wie auf physischer Ebene. Um Leiden zu beenden, ist es wichtig, Anderen kein Leid zuzufügen. Harmonie und Kompromissbereitschaft sind angesagt. Und wenn es hart wird, ist Schweigen besser, als jemandem buddhistische Lebensphilosophie klarzumachen. Jeder fährt auf seiner Dukha-Autobahnspur und manche lieben scheinbar ein leidvolles Leben und Disharmonie.

Regel – rechtes Handeln: In seiner grundlegenden Form bedeutet dies, dem Töten und Stehlen zu entsagen, denn wir wollen im Alltag heilsame Energien erschaffen und somit die Bedingungen für unsere buddhistische Praxis stärken. Selbst wenn sich durch achtsames Handeln die Veränderung nur in kleinen Schritten vollzieht, kann eine solche Transformation eine starke Wirkung auf unser Dasein haben.

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5. edle Tugend auf dem Pfad des Buddhismus – rechter Lebenserwerb

Arbeit wandelt Menschen und gibt ihnen die Möglichkeit, Würde aufzubauen, um zu wachsen und Anderen zu dienen. Deshalb ist es sehr wichtig, weise zu wählen, wo wir unsere Lebensenergie in der Arbeit hin fließen lassen.

  1. Regel – rechter Lebenserwerb: Wir erkennen immer mehr die Wichtigkeit eines rechten Lebenserwerbs, da dieser uns von innen erfüllen soll und nicht mit Material im Außen. So erreichen wir ganz entspannt eine innere Zufriedenheit. Um sicherzustellen, dass wir einem heilsamen Lebenserwerb nachgehen und heilsame Handlungen vollziehen, sollten wir uns fragen, ob wir hilfreich für die Gesellschaft sind, oder ob wir als Täter auftreten.

Bei Letzterem würden wir die Gesellschaft und Umwelt negativ beeinflussen, was unseren Kindern die Zukunft erschweren kann. Was kann ich moralisch vertreten und was nicht? Das häufige Reflektieren und Hinterfragen hilft uns dabei, den rechten Lebenserwerb für uns zu finden. Außerdem erreichen wir dadurch Authentizität.

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6. edle Tugend auf dem Pfad des Buddhismus – rechte Anstrengung

Eine buddhistische edle Tugend ist nichts, was vom Himmel fällt und plötzlich da ist. Die Buddha-Frucht vom Baum der Erkenntnis darf gesucht, gefunden und geduldig in den Alltag integriert werden. Das Kultivieren dieser Tugenden bringt eine große Selbstliebe mit sich, die ebenfalls wie eine Frucht den Prozess des Lernens als Wachstum bezeichnet und sich selbst beim Wachsen zusieht. So kann jeder im Einklang für alle Gegebenheiten offen sein, ob hinsichtlich Kritik, Verrat und allem Übel, denn die Möglichkeit der Weiterentwicklung lässt uns mit allen problematischen Angelegenheiten gelassen umgehen.

Regel – rechte Anstrengung: Jedes Handeln bedarf einer gewissen Hingabe. Unsere Hingabe bestimmen wir gerne über unsere primären oder oberflächlichen Bedürfnisse. Deshalb muss in unserer heutigen Zeit immer alles einen bestimmten Nutzen haben oder einen bestimmten Wert erschaffen. Hingabe oder Anstrengung lässt das Licht unseres Herzens scheinen und so, wie das Licht hineinscheinen kann, beleuchtet es auch die kleinsten Nischen unseres Seins. Das ist nichts anderes als von nun an Bewusstsein in all unser Tun zu bringen.

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7. edle Tugend auf dem Pfad des Buddhismus – rechte Achtsamkeit

Die wachsame Beobachtung ist eine Gabe, die das Leiden schon erkennt, wenn die ersten Signale sich abzeichnen. Achtsamkeit bei Unausgewogenheit, die im Alltag überall lauert, ist ein Schritt, das Leiden zu beenden. Es ist viel wichtiger, uns mit den unschuldigen Augen derer zu sehen, die meinen, sich besser zu kennen und jene mit Mitgefühl zu segnen, die einfach noch nicht so weit sind.

Regel – rechte Achtsamkeit: Dieser Weg beinhaltet, dass wir auf die Bedürfnisse unseres Körpers, auf die Gedanken unseres Geistes und auf aufkommende Emotionen ACHT geben. Mit einer rechten Achtsamkeit haben wir die Kontrolle über unsere Handlungen. Wir sind im gegenwärtigen Moment (ZEN) und können die Dinge so sehen, wie sie wirklich sind, ohne in Erwartungen und Projektionen aus der Vergangenheit oder Zukunft zu verfallen. Dann lebst Du eine rechte Achtsamkeit, mithilfe derer Du Dich ganz einer Sache widmen kannst, um vollkommen im Hier und Jetzt zu sein und auch zu handeln.

Pfad des Buddhismus 8

8. edle Tugend auf dem Pfad des Buddhismus – rechte Versenkung

Wenn sich der Geist von Emotionen tragen lässt, verliert er wie ein Spannseil die Kraft, und wenn dazu alles noch in die Hände von unkontrollierbaren Gefühlen oder gar Leidenschaften gelegt wird, dann ist ein Versinken in ausweglose Situationen schon fast unumgänglich. Das erschafft mehr Leiden, aber keine Wonne.

Doch jeder Mensch muss selbst für sich wissen, was er möchte, welche Mechanismen er bedient, und wie er sich in Zeiten der Verwirrung von Angst und Panik befreit. Es gilt, den Geist zu befreien und die Wurzel der Ursache zu erkennen.

Die edlen Tugenden um das Leiden zu beenden, sind die Essenz von Weisheiten, um sich der Welt und dem Leben zu stellen. Regelmäßig angewandt, führen sie zu Harmonie, Ausgeglichenheit und großer Freude mit Frieden im Herzen.

  1. Regel – rechte Versenkung: Hier geht es um die Schulung des Geistes durch Meditation. Indem wir unseren Geist durch konzentrierte Anstrengung in Meditation und Kontemplation sammeln, können wir eine gerichtete Konzentration entwickeln, die zu einem ruhigeren und friedvolleren Geist führt. Durch das Befolgen dieser acht Pfade können wir Einsicht in die Facetten unseres Geistes erlangen. 
Der Pfad des Buddhismus Fazit

Tugendhaft lehrte Buddha, dass diese acht Stufen vier erhabene Geisteszustände hervorbringen: Güte, Mitgefühl, wohlwollende Freude sowie Gleichmut. Der Pfad der spiralförmigen Autobahn mündet ins Erwachen. Es ist die Reise wert, das Ziel zu erreichen. Ein schönes Ziel beginnt immer mit dem ersten Schritt auf dem richtigen Weg und der Weg ist nur der Anfang vom Ziel. Namaste!