Dezember 16, 2019
Yoga ermöglicht, Körper, Geist und Seele in Einklang zu bringen. Es schafft Wohlbefinden, führt zu einer verbesserten Atmung und steigert die körperliche Vitalität. Gleichzeitig führt es uns zu einer inneren Haltung der Gelassenheit. Die Entspannungstechnik hat auf viele Menschen eine beruhigende Wirkung; die Praxis der Meditation unterstreicht hier auch die Geistpraxis. Auf dem yogischen Weg ist alles ein Prozess. Neuerdings wird die Yoga-Verbreitung immer vielfältiger, rund um die Welt wird geübt, Yoga erfreut sich heute einer unglaublichen Beliebtheit. Doch wo fing die Yoga Geschichte an und wie entstand es?
Die Geschichte des Yoga gleicht in wenig der ewigen Geschichte Roms. Die Anfänge von Yoga begannen vor mehr als 4000 Jahren. Das Wort „Yoga“ leitet sich von Sanskrit „Yui“ ab, dieser Wortstamm bedeutet „das Zusammenbinden/Verbinden“. Yoga wurde sozusagen ins Leben gerufen, um etwas miteinander zu verbinden. So liegen die Anfänge von Yoga liegen in den alten Veden verborgen, einer Sammlung religiöser Texte des Hinduismus. Dort ging es zunächst um die Verbindung essenzieller Fragen wie: Wer bin ich? Was ist die Welt?
Yoga hat Geschichte
Die Suchenden waren mit vielschichtigen Gedanken beschäftigt, die bis zu den Upanishaden (Sammlung philosophischer Schriften) zurückreichen. Darin fanden sich die ersten Erwähnungen zu Yogapraktiken sowie das Epos „Mahabharata“.
In diesen Schriften wurde Yoga zum ersten Mal erwähnt: Karma-Yoga, Jnana-Yoga, Bhakti-Yoga. Wie auch die Upanishaden informiert die Bhagavad Gita über den Ursprung und die Ideologie von Yoga, denn die Suche galt vor allem dem Ziel der Erleuchtung. So wurde Yoga von Beginn an als ein spiritueller Weg begriffen. Die vielen Asanas (Körperstellungen) entstanden erst im Laufe der Zeit.
Ferner haben sich in den letzten Jahrzehnten viele facettenreiche Yoga-Stile entwickelt, die jeweils ihre eigene Geschichte in sich tragen. Sie alle vereinen jedoch Yoga-Philosophie und Praxis miteinander. Die philosophischen Grundlagen des Yoga liegen allen Stilen zugrunde, die in den Yogasutren von Patanjali zusammengefasst wurden.
Basierend auf seinen Gedanken zu Yoga, nahm der Gelehrte Patanjali 196 kurze Merksätze (Sutren) auf, die zum zentralen Werk des klassisches Yoga, sprich der Meditation wurden. Yoga hatte hier ein vorrangiges Ziel: Es sollte den Geist klären, insbesondere, weil das System von Patanjali den achtgliedrigen Pfad als yogischen Weg beschreibt.
Was ist an der Yoga Geschichte modern geworden?
Im Grunde genommen finden in der westlichen Welt fast nur reine Asana-Klassen statt, die nicht ganz so viel mit klassischem Yoga gemeinsam haben. Als Yoga bezeichnen wir alle Aspekte, die Yoga und dessen Philosophie beherbergen. Klassisches Yoga bedeutet folglich mehr, als in einer Klasse ausschließlich Asanas zu üben und Shavasana zu zelebrieren. Weltweit wird Yoga nun seit Neuestem zur Karriere gemacht und jedes Yoga-Studio säht gegen Währung mehr To-go-Yogalehrer, als nötig wäre.
Seitdem der Yoga-Trend von Fitnessstudios adoptiert wurde, schießen an jeder Ecke Yogalehrer-Ausbildungen aus dem Boden. Kleine Schulen, die früher noch Yoga-Wissen und spirituelle Weisheiten anboten, wurden durch die endlose Dichte neuer Yogastudios verdrängt. Die ewig alte Entspannungsmethode ist mittlerweile mehr als ausgedehnt und verliert vielerorts an Tiefe und Authentizität.
Von der Yoga Geschichte bis zum Horizont
Im Prinzip könnten wir sagen, Yoga ist Reduzierung des Ego, vor allem in einer vom Ego geprägten Welt. Authentisches Yoga füttert nicht das Ego. Yoga wird heute oft als Ego-Booster benutzt; hier muss jeder selbst entscheiden, wie er mit dem Wort Yoga jongliert. Demzufolge wäre erst eine wirkliche Yoga Klasse, wenn alle 8 Aspekte von Yama bis Samadhi abgedeckt sind.
Eigentlich kann ohne die dahinterstehende Yoga Philosophie, Yoga gar nicht als solches bezeichnet oder angeboten werden. Im Grunde genommen ist Yoga bei uns lediglich ein Set von Asanas mit tieferer Atmung, das im Kollektiv ausgeführt wird. In der Realität ist Yoga ein langer und höchst spiritueller Weg, der mit einer ethischen Geisteshaltung einhergeht. Erst jenseits dieses Horizontes handelt es sich um wahres Yoga.
Yoga von Ahimsa bis Samadhi?
Der Körper ist nur unsere äußere Schicht, hier beginnt alles, es endet hier aber nicht. Alles im Leben beginnt mit dem Atem, so ist er auch im Yoga ein wichtiger Aspekt. Nicht der Körper, sondern der Atem steht im Mittelpunkt, denn alles Leben geschieht durch ihn. Es sollte im besten Fall alles dabei sein und zwar von Ahimsa (Gewaltlosigkeit) bis zu Samadhi (meditativer Zustand).
Der Atem arbeitet auf innere Weise, er hat weder Religion noch andere Zugehörigkeiten, er kennt kein Geschlecht und ist für alle Menschen frei. Er wird deshalb im Yoga so intensiv genutzt, denn Atmung ist alles.
Yoga ist somit ein Zustand. Asana ist eine stabile Position, also auch ein Zustand. In dieser Position atmen wir und verweilen im Geist ruhig und stabil. Im Fluss der Zeit bleibt der Geist nicht still, im Asana hingegen sollst Du stabil sein.
Alle Wege führen zurück zur Yoga Geschichte
Yoga braucht wenig. Es braucht keine ewigen Dauerverträge, Abos oder spezielle Zehensocken, denn Yoga ist pur – wenn nicht gerade eine Massenproduktion von Lehrern aus Yoga-Studios erfolgt. Wenn Yoga als reines altes Wissen weitergegeben wird, weil das Interesse darin besteht, Bewusstsein zu verbreiten und den Suchenden Tiefe mitzugeben, dann ist Yoga pur.
Das Zugtier Yoga hat also eine sehr alte Seele. Jede Resonanz geht immer mit dem einher, wohin sich der Schlafende verläuft. Rom wurde nicht in wenigen Tagen erbaut, dann gäbe es diese Stadt heute nicht mehr. Doch Rom steht, ewig und pur, wie authentisches, klassisches Yoga. Alles, was ewig ist und den kosmischen Gesetzen folgt, bleibt für ewig. Es dauert alles seine Zeit und der WEG ist ein disziplinierter, steiniger, um das unser Bewusstsein langsam und behutsam zu erleuchten.
Von der Wirkung bis zum Weg der ewigen Yoga Geschichte?
Durch Yoga hältst Du Dich fit, vital und gesund, der gesamte Stoffwechsel wird angeregt. Des Weiteren verhilft Dir Yoga zu einer besseren Beweglichkeit und stabilen Körperhaltung. Dein Gleichgewichtssinn wird geschult und Du schenkst Dir ein völlig neues Lebensgefühl. Neben der körperlichen Revitalisierung fördert Yoga ebenso Deinen Verstand. Es steigert die Konzentrationsfähigkeit und das innere Gleichgewicht. Das ist die grobe Beschreibung der äußeren Hülle von Yoga und seiner Wirkung.
Für die optimale Yogadauer einer Praxiseinheit sind täglich 60 bis 90 Minuten bis zu 4 Stunden und mehr zu empfehlen. Generell gilt: umso länger, desto besser. Das Minimum ist eine halbe Stunde; wenn Du es nur zweimal wöchentlich schaffst, ist dies dennoch ein guter Anfang. Warte ein bis zwei Stunden nach dem Essen, bis Du Yoga übst. Nimm Dir genügend Zeit dafür, mache einen Termin mit Dir selbst aus.
Yoga Geschichte bis heute
Yoga sollte in einer ruhigen Atmosphäre ausgeführt werden, kann aber prinzipiell auch an lauten Orten praktiziert werden, denn das schafft wiederum neue Impulse, da unter erschwerten Bedingungen geübt wird. Eine Yogamatte ist als rutschfeste Unterlage stets hilfreich. Weitere Hilfsmittel wie Gurte, Klötze/Blöcke, Yogakissen und eine Decke können Dich in Deiner Praxis ebenfalls unterstützen.
Während der Schwangerschaft kann Yoga sehr wohltuend sein, jedoch solltest Du Deinen Lehrer diesbezüglich informieren. Gewisse Übungen können während der Schwangerschaft problemlos geübt werden, andere Yogaposen sollten hingegen nicht ausgeübt werden. Grundsätzlich solltest Du dies mit Deinem Lehrer besprechen.
Wichtig ist auch, das während der Menstruation Yoga schonend ausgeübt werden sollte, auf etwaige Umkehrstellungen sollte dabei verzichtet werden. Stattdessen gibt es bestimmte Asanas, die sehr wohltuend und schmerzlindernd auf den Körper wirken. Yoga hat unsagbare gesundheitsförderliche, heilende Aspekte, die in unserer heutigen schnelllebigen Zeit mehr Wohlbefinden erzeugen.
Dies hat das Ziel Samadhi, Moksha oder Kaivalya, was so viel heißt wie Erleuchtung, Erwachen, Freiheit, Selbstfindung, Selbstrealisation, Unabhängigkeit, Ausgeglichenheit, Gelassenheit = Serenity. Yoga bedeutet, den Körper mit der Geistpraxis zu mobilisieren, damit ein gesunder Geist in einem geschmeidigen Körper der individuellen Seele ein schönes Zuhause bietet. Unser Körper ist unser Tempel, hier wohnt die Seele (Atman), und sie möchte sich mit der universellen Seele (Brahman) verbinden. Yoga ist ein Weg dorthin, doch führen viele Wege auch nach Rom 😉 in diesem Sinne, gute Reise.