April 13, 2016
Ich packe meinen Koffer und bin WEG. Auch wenn es inzwischen überall gutes Wi-Fi gibt, eignet sich eine Yoga-Retreat-Auszeit bestens dazu, sich auch für eine bestimmte Zeit aus der digitalen Welt zurückzuziehen. Am allerbesten gelingt das, wenn der Empfang entweder nicht vorhanden ist, oder indem Smartphone und Co. zu Hause bleiben und selbst ein Retreat einlegen. So können wir die Zeit nutzen, um uns wirklich auf uns selbst zu konzentrieren. Ohne digitale Innovationsgeräte gelingt das Sein im Jetzt viel besser.
Jeder Moment, der ohne störende Geräusche verbracht wird, ist Balsam für die Seele. Alles beeinflusst uns, umso wichtiger ist es, einfach nur zu sein und zu atmen. Doch was ist ein Yoga Retreat eigentlich und wozu dient es?
Reif für ein Yoga Retreat?
Ein Yoga Retreat ist kein neuer Trendbegriff, sondern ein Must-do für jeden, der mindestens ein digitales, smartes Gerät besitzt und mehr als dreimal am Tag dieses Gerät unachtsam vor sein Gesicht hält. Warum brauchen wir heute so ein Retreat? Schließlich kamen wir früher auch ohne Yoga Retreat aus.
Zu dieser Zeit gab es auch nur Haustelefone und keine permanente Erreichbarkeit. Es gab noch keine Dauerbeschallung zu allen Tages- und Nachtzeiten. Wenn man nicht zu Hause war, war man eben nicht erreichbar. Heute unvorstellbar, leider. Auf uns prasseln pausenlos Informationen ein, ob durch das Radio, was nebenher beim Autofahren läuft, oder durch die Werbung im TV.
An jeder neuen Ampel wird mittels Werbetafeln gratis Dein Bewusstsein beeinflusst, und wenn der Blick mal nicht an die nächste Werbetafel schweift, übernimmt diese Aufgabe Dein Smartphone. Ständig müssen die E-Mail-Accounts bearbeitet werden, damit sie nicht überquellen.
Dazu kommen soziale Netzwerke, die kannte bis vor 15 Jahren keiner. Ob auf Facebook oder Instagram – schon wieder ist der Nächste im Urlaub und postet froh und munter den gesamten Tag hindurch, als ob es nicht schön wäre, einfach nur dort zu sein. Immer öfter haben alle heute das Bedürfnis, ihr Leben kundzutun. Das Ego am anderen Ende schreit: Ich will auch. Wo soll das alles hinführen?
Ein Retreat kann eine unglaublich wichtige Entscheidung und Erfahrung sein, um sich in unserer immer schneller und komplexer werdenden Welt nicht vollständig zu verlieren. Wenn man im Strudel der alltäglichen Aufgaben nur funktioniert und schon fast ferngesteuert das Leben an einem vorbeizieht, dann ist es Zeit für eine innere Einkehr.
Was ist ein Yoga Retreat?
Retreat heißt auf Englisch so viel wie „Rückzug“. Hier ist der Rückzug von den alltäglichen Geschehnissen gemeint. Ein Retreat ist sozusagen eine geistige Ruhepause, ein Zurückziehen aus der gewohnten Umgebung, um näher mit sich in Verbindung zu kommen.
Die Dauer des Retreats kann sich von einigen Tagen über eine Woche bis hin zu Jahren erstrecken. Vor allem in vielen buddhistischen Traditionen und Yogalehren ist der Begriff „Retreat“ weit verbreitet. Man muss jedoch weder ein Buddhist noch Yogi sein, um sich ein Retreat zu gönnen. Im Allgemeinen ist damit eine innere Einkehr gemeint, um sich wieder auf das zu besinnen, was wirklich wichtig ist im eigenen Leben.
Das Programm und der Ablauf eines Retreats können dabei recht unterschiedlich sein. Wesentliche Elemente wie Meditation, Yoga, Achtsamkeit, Reflexion, Selbstwahrnehmungs-Übungen, Stille und Kontemplation sind meist im Programm enthalten.
Mit Yoga kommt noch die Bewegung dazu, was ein tieferes In-sich-Gehen durch die Asana-Praxis bewirken kann. Die Meditationen werden stiller als sonst, alles soll dazu dienen, sich mit dem eigenen Selbst wieder besser zu verbinden. Es geht um die Ankunft im Hier und Jetzt. Was Du draus machst, ist ganz Dir überlassen.
Wir leben in einer Zeit der dauerhaften Überreizung!
Das Angebot auf dem Markt ist mittlerweile grenzenlos: Yoga und Wandern, Yoga und Stand-up Paddling, Yoga und Surfen, Yoga und Fasten, Yoga und Schweigen, Yoga und Fahrradfahren, Yoga Retreat & Yoga und die Vielfalt. Wir leben im 21. Jahrhundert, scheinbar heißt die Lösung für alles Yoga. Das große Interesse liegt wohl eher an der dauerhaften Überreizung, sonst würden solche Rückzugsangebote nicht so boomen.
Das macht auch Sinn, denn wir haben das Gefühl, dass die Zeit rennt. Wir besitzen mehr innovative Geräte, aber haben immer weniger Zeit, sie sinnvoll zu nutzen. Es gibt zunehmend mehr politische und soziale Instabilitäten, die uns innerlich verunsichern. Ökologische Katastrophen nehmen zu, das Wetter spielt immer mehr verrückt, gesellschaftliche Gegebenheiten steigern sich und die digitale Entwicklung optimiert den Menschen immer mehr zur Maschine oder zum totalen Konsumenten.
Dabei verfügt der moderne Mensch über mehr innovative Hilfsinstrumente denn je. Alles soll Abhilfe schaffen und vor allem Zeit sparen, dafür müssen nur ein paar Apps installiert werden, um immer schön am Ball zu bleiben. Nur noch auf das Ding in der Hand starren und schon bewegen wir uns immer mehr von uns selbst weg. Alles wird mittlerweile gesteuert, aber nichts mehr selbst geregelt.
Dabei ist alles so einfach. Wir müssten uns nur mal Zeit nehmen. Mit Zeit meine ich achtsame und aufrichtige Zeit. Für mich heißt das, voll und ganz da zu sein. Mein Smartphone hat bei einem persönlichen Treffen nichts in meiner Hand zu suchen, aber mit dieser Einstellung bin ich schon ein Einhorn in der heutigen Zeit, denn keiner nutzt das Instrument wirklich smart.
Sobald man kurz zur Toilette geht, nutzt die Begleitperson die peinliche Sekunde und aktiviert das Telefon. Es soll uns doch nicht zum Sklaven machen, sondern nur dann eine Abhilfe schaffen, wenn es sinnvoll und achtsam genutzt wird. Da helfen auch die fernöstliche Entspannungsmethoden-App und der Meditations-App-Button nicht viel, wenn wir schon das Einfachste verlernen.
Wie sehr wollen wir uns noch von uns entfernen und unser gesamtes Leben fremdbestimmen lassen? Ein Retreat mit Digital Detox kann Dir Deine Schwachstellen und Deine Abhängigkeit von der Smartphone-Erscheinung gut aufzeigen. Retreat ist zur Idee gemacht worden, eine Ware, mit der mittlerweile viele Menschen eine Menge Geld machen. Das Versprechen ist die ersehnte Entspannung, eine geistige Klarheit und seelische Zufriedenheit.
Willkommen im Yoga Retreat
Wenn eine Gruppe Erwachsener im Schneidersitz am Strand sitzt, ist das bestimmt eine … ganz genau: Yoga-Retreat-Reisegruppe. Die Körper gen Sonne gerichtet, dort, wo sie langsam am Horizont untergeht, sind alle Teilnehmer still im Sitzen verankert und lauschen den Wellen und dem eigenen Atmen. Egal, ob Dich die Mücken mögen, das muss jetzt durchgesessen werden, bis die Klangschale das Ende signalisiert. `Oh endlich geschafft, stöhnt der Yoga Tourist.`
Yoga boomt auf allen Ebenen, ob als Retreat, Yoga-Ausbildung oder Bekleidungsware. Mit zunehmender Popularität steigt der entsprechende Umsatz, das Netz ist voll von Angeboten zu Yoga-Retreat-Reisen. Neue Yoga-Retreat-Portale wurden gegründet, damit die Webwelt noch jede Menge Zusatzangebote bereithält. Jeder Reiseanbieter hat Yoga mit an Bord, dazu kommen Zubehör, Kleidung, Räucherwerk und Co.
Yoga Retreat – wie die Selbstreise sich vermarktet
Yoga verspricht Antworten und Auswege, ein Yoga-Urlaub ist also eine käufliche Antwort auf das Chaos der heutigen Zeit. Idealerweise bekommt man das All-inclusive-Erleuchtungspaket mit einer exotischen und sonnigen Kulisse gleich mitgeliefert.
Wo bitte kann man die App downloaden und einfach nur noch anklicken? Einmal das gesamte fernöstliche Entspannungspaket, bitte! Schick mit einer verpackten Marketingschleife on top und schon ist der Geist bis zum Tag X der Yoga-Retreat-Reise schon mal beruhigt, schließlich kommen bald die ersehnten Antworten. Jetzt nur noch die Erwartung gleich mit in den Warenkorb integrieren und dann ist die Welt wieder etwas mehr in Ordnung.
Ist ein Yoga Retreat in einer Gruppe wirklich eine innere Einkehr?
Wer Yoga Retreat im Kopf hat, der will zunächst erst einmal in den Urlaub und braucht einfach eine Auszeit! So einfach ist das. Das Reiseziel kann von regional, überregional über Mallorca bis hin zu den Seychellen reichen. Je nach Zeit und Geld. Man sollte immer bedenken, je weiter weg man reist, desto unökologischer wird es. Am Stadtrand kann man schon wunderbare Auszeiten nehmen, ohne dafür weit reisen zu müssen.
Auf den Seychellen oder auf Bali angekommen, haben die Yoga Retreatler ein anderes Ziel als alle anderen Fluggäste im Flugzeug, nämlich: Ausruhen, Ausmisten und alles ALL IN zu nutzen, das Überraschungsei heißt in dem Fall: Yoga Retreat auf Bali, Sri Lanka oder wo auch immer.
Menschen möchten Entspannung und oft brauchen sie dazu auch noch gleich Lebensantworten auf Lebensfragen und zahlen dafür Summen. Sie wollen Erfahrungen, aber bloß nicht allein. Also dann, eben in einer Gruppe, oder in Begleitung einer Freundin, alleine – um Gottes Willen –, wie soll man das alleine durchstehen?! Man mache ja schließlich ein Yoga Retreat. Richtig. Retreat heißt Rückzug und dafür braucht man keine weitere Person.
Schließlich ist man schon einsam im Alltag oder einfach klassisch konditioniert und daher nicht in der Lage, allein etwas Neues auszuprobieren. Die Yoga Retreatler wollen mehr Yoga üben, aber bitte mit der besten Freundin, dazu die Muskeln durch die Schleuder nehmen und mit schweißtreibenden Flows mal eben den PC-Kopf durchlüften, damit mal Ruhe im Chaos-Kopf einkehrt. Sie wollen einem Guru, einem Leader oder jemand mit fancy Leggings folgen, denn schließlich schaut man damit gleich aus, als hätte man in diesem Feld scheinbar mehr Ahnung.
Yogis und Yoga Retreatler, sind diese Yoga-Aufenthalte nicht auch bloß Ferien, nur eben wie ein Tutorial von YouTube, mit Anleitung und dreimal täglich Essen dazu? Besonders Yoga Newbies oder Sinnsuchende suchen nach Antworten auf Lebensfragen oder wissen gerade im Moment nicht weiter, vielleicht hilft da ja das Retreat und das Einfach-mal-weg-Sein. Viele wissen überhaupt nicht, worauf sie sich da einlassen.
Wer alles überlebt und die angeleiteten Retreat-Tage ganz im Hier und Jetzt für sich allein genießt, wenig oder gar nicht redet, vor allem wenig über das Essen, andere Teilnehmer, den Lehrer, der hat schon sehr viel verstanden. Denn Urlaub und ein Yoga Retreat finden im Kopf statt und brauchen keine Reise nach Timbuktu, im Prinzip braucht es nicht mal eine Anleitung und schon gar keine Begleitung!
Du kannst auch Yoga zu Deinen Tageszeiten machen oder nur Meditieren, bis Du nicht mehr sitzen kannst, von früh bis spät. Denn die Yoga Retreatler bekommen meist ab Tag 2 die Krise, weil einfach schon nach Tag 2 der 4. intensive Yoga-Kurs stattgefunden hat und so viel Yoga und Mediation wurden im Leben in so kurzer Zeit noch nie betrieben. Der Sonnengruß wird schon zur Qual.
Der geistige Neustart wartet darauf, endlich aktiviert zu werden, doch vorerst hechelt man sich qualvoll durch die vielen weiteren Stunden und kann doch eigentlich schon gar nicht mehr. Aber man doch solch hohe Summe für das Yoga-Antwort-Relax-Retreat bezahlt.
Was Yoga eigentlich ist und warum ein Retreat nur Sinn macht, wenn …
Yoga kommt aus dem Sanskrit und bedeutet „Verbinden“. Das klassische Verständnis von Yoga ist Selbstdisziplin. Das ist harte Arbeit und dauert definitiv länger als ein Yoga-Retreat-Aufenthalt, was Körper, Geist und Seele da zusammenbringt. Ein Retreat kann allerdings dazu dienlich sein, die eigene Yoga-Praxis und die Yoga-Grundlagen auf eine tiefere Ebene zu einem tieferen Verständnis zu bringen.
Viele Reiseziele bieten ein unglaubliches Angebot an Yoga in allen Sprachen, an allen möglichen Orten. Eigentlich brauchst Du nur Dich selbst und Deine Matte im Gepäck für ein Yoga Retreat. Ich finde, fast alle Yoga Retreats sind ein Widerspruch an sich, wenn sie mit Freundin, Quasseltanten und Smartphone im Gepäck zusammen gepackt werden.
So etwas habe ich seit Beginn von Versenkung in Klöstern und Co. noch nie nach voll ziehen können. Denn in Begleitung von Technik und Begleitperson, kann man das auch klassische Ferien von Lidl nennen. Ich galube bei dem Trend was Yoga durch macht, gibt es Yoga Reisen bestimmt auch bald beim Discounter.
Ein wirkliches Yoga Retreat wird allerdings erst zu einem richtigen Erlebnis für Körper, Geist und Seele, wenn es an heiligen Orten mit mystischen Umgebungen geschieht. Wenn daraus ein längeres Gesamtpaket mit Aufenthalt, Fastenkur oder dies traditionell in einem Kloster geschieht. Wenn wirklich tiefgreifende Erfahrungen gemacht werden, die mit Ursprungsorten von Yoga zu tun haben. Alles andere sind nur fancy Marketingpakete, die den Zahn der Zeit erfasst haben.
WLAN-frei am Wochenende zu Hause, zweimal Yoga und gesundes Essen, dazu Meditation und Spazieren gehen, ist schon ein Yoga Retreat. Das braucht weder Begleitung noch eine weite Reise. Man spart sogar Zeit, Geld und Nerven. Ab Freitag nur simpel den Stecker ziehen und einfach offline im Yoga Retreat sein. Alles beiseite lassen und alles, was zu Hause zu tun ist auch. Mal ganz still mit der ganzen Bandbreite an Achtsamkeit nur Nötiges tun, das ist mehr Retreat als irgendwo im Nirgendwo.
Meine kleine Inspiration für Yoga-Retreat-Nutzer: Die neue Definition von Luxus heißt Yoga Retreat: „Der wirkliche Genuss des Daseins kommt ganz einfach von Innen – wenn ich erfahre, wer ich wirklich bin.“ Das ist Yoga echt und authentisch und mehr als eine innere Reise wert, die nicht mal – weit weg führt, denn es ist eine spirituelle Reise nach innen. Diese Reise braucht weder ein teures Retreat noch eine Gruppe, sie braucht schlichtweg nur Dich!
Braucht man ein Retreat, wenn man regelmäßig meditiert, Yoga ausübt und Achtsamkeit betreibt?
Im Prinzip braucht jeder in unserer Zeit regelmäßig ein Retreat, denn egal, wie Dein Alltag ausschaut, eine Stille-Zeit im Schweigen kann Deine alltägliche Meditationspraxis enorm vertiefen. Im Retreat sind die Außenreize stark reduziert und die Tagesabläufe sind vollkommen auf die Yoga-Praxis und Meditation ausgelegt. Das kann Dir im Alltag so nicht gut gelingen.
Da ist oft Zeit ein Parameter, der Dich schneller wieder aus der Meditation holt, als Dir lieb ist. Das Verständnis für Yoga und Meditation wächst im Retreat, die eigene Praxis von Yoga und Meditation kann sich zudem sehr vertiefen und somit ist ein Retreat eine wichtige Ergänzung zur alltäglichen und informellen Yoga- und Meditationspraxis. Das achtsame Essen sowie das Zubereiten von Speisen in Achtsamkeit kann besser im Retreat geübt werden. Dafür kann ein Retreat definitiv dienlich sein.
Doch man darf bedenken, dass sich die Phasen der geistigen und körperlichen Überaktivität abwechseln mit Zuständen von Dumpfheit und Schläfrigkeit, da Körper und der Geist völlig andere Mechanismen bedienen als sonst. Am liebsten würde man vor Müdigkeit manchmal vom Meditationskissen nach vorn umfallen, und dann kommt wieder ein Gedanke, den es nur gilt zu beobachten und mit hellwachem Geist im Hier und Jetzt zu bleiben.
Jeder, der meditiert und schon einmal Zen-Erfahrungen gesammelt oder im Schweigekloster gelebt hat, kennt diese schwierigen Zustände, die in gewisser Weise normal sind. Im Buddhismus heißt dieser Zustand „die 5 Hindernisse“, wo Zweifel, Trägheit und Widerwillen nach oben kommen und man nur noch an das Ende denkt, das jedoch weit weg erscheint. Das ist völlig normal, wenn man sich vor Augen hält, was alles pausenlos von uns bedient wird. Denn wirklich im Jetzt sein, ist ein sehr authentisches Leben.
Über die Vielfalt von Yoga Retreats & Co.
Doch wie findet man nun in dieser Vielfalt überhaupt die richtige Yoga-Retreat-Reise? Zunächst solltest Du Dein Reiseziel kennen, die beste Zeit für Dich auswählen und Dir der Anzahl der Retreat-Tage bewusst sein. Dazu kommt eine Selektion von Lehrern und Yoga-Stilen und schon kann ganz einfach gesucht und gebucht werden. Der Rest kommt von allein.
Das Problem ist jedoch, dass die meisten schon an den ersten Fragen scheitern, denn im Grunde genommen kann man einfach seine eigene Reisezeit bestimmen, seinen Wahltraumort wählen oder zu Hause bzw. am Stadtrand seine eigene Auszeit verbringen, denn überall gibt es mittlerweile Yoga, und wenn Du Glück hast sogar einen Yoga-Lehrer in Deiner Landessprache. Den buchst Du ein- oder zweimal am Tag dazu und dazwischen schweigst Du vor Dich hin. Machst Dir innere Aufzeichnungen und meditierst. Das ist nicht Kunst, das ist Rückzug in echt.
Das Ende des Yoga Retreats, der Wiedereintritt in den Alltag
Ein Retreat wirkt länger nach. Zu Hause angekommen, sollte man nur langsam mit dem Anschalten aller Geräte beginnen, denn es kann gut sein, dass die Lawine an Mails, Anfragen etc. einen fast erschlägt, je nachdem wie groß die Masse der privaten und beruflichen Menschen und Dinge ist, die stets bedient werden will. Das Abarbeiten kann danach auch gut verdeutlichen, wie viel Masse an sinnlosen Informationen tagtäglich von uns bewerkstelligt wird.
Ich empfehle, jeden Tag ein anderes Gerät zu aktivieren, nicht gleich alle auf einmal. Denn das Retreat soll auch im Alltag noch lange nachwirken. Yoga Retreat meint die selbstgewählte Stille, das Nicht-Reden, Nicht-Schreiben, beruflich wie privat, sondern einfach alles sein lassen. Die reduzierten Außenreize und Ablenkungsmöglichkeiten, denen wir immer mehr gerecht werden müssen, dürfen im Retreat einfach sein gelassen werden.
Körper und Geist dürfen einmal richtig zur Ruhe kommen, denn wir sind mit unserem aufgewühlten Geist wie eine Schneekugel nach dem Schütteln. Hält man jedoch mal INNE (wie nach dem Schütteln der Kugel) und wartet ab, dann klärt sich vieles von ganz allein.
Be your own Retreat …